Niederschlag-Abfluss-Modelle dienen in der Hydrologie zur quantitativen Erfassung einzelner Abflussprozesse, um hydrologische oder hydraulische Aussagen treffen zu können. Ausgehend vom Niederschlag bzw. schmelzendem Schnee über die Abflussbildung auf natürlichen oder versiegelten Oberflächen bis hin zum Abfluss in Gewässern werden verschiedenste Teilprozesse betrachtet, um eine möglichst realitätsnahe Abbildung der Abflussprozesse zu erzielen.
Niederschlag-Abfluss-Modelle und Modellkalibrierung
Für verlässliche Ergebnisse müssen Niederschlag-Abfluss-Modelle kalibriert, d.h. auf den Charakter des jeweiligen Gebiets hin angepasst, werden. Als Datenbasis hierfür dienen dokumentierte Niederschlag- und Abflussdaten des Gebiets. Bei mangelnder Datenbasis ist auch die Übertragung von Daten eines ähnlichen hydrologischen Gebiets möglich. Diese Regionalisierung, d.h. die regionale Übertragung, kann mit Unsicherheiten behaftet sein, die es durch die Wahl einer geeigneten Methode zu reduzieren gilt.
Hochwasserschutz, Wasserbau und Siedlungswasserwirtschaft
Die Ermittlung von Bemessungsabflüssen erfolgt entweder mit Modellregen, die auf örtlichen Regenstatistiken basieren oder mit langjährigen Niederschlag-Zeitreihen einschließlich Temperaturverläufen. Es werden die wesentlichen Elemente des hydrologischen Kreislaufs, sowie Bodendaten und Landnutzung für eine möglichst präzise Simulation der Abflussbildung und Abflusskonzentration berücksichtigt. Die detaillierte Abbildung des komplexen Zusammenwirkens aller Einflüsse bietet die Möglichkeit Maßnahmen für den Hochwasserschutz, Wasserbau und die Siedlungswasserwirtschaft optimal dimensioniert und damit kostengünstig zu planen.